2022 war ein ereignisreiches Jahr. Gesellschaftlich, wie persönlich. Alles parallel – schmerzhaft, euphorisch, erfüllend, herausfordernd, fördernd, beängstigend, aufbauend, frustierend, erfüllend. Eins ist sicher, mich hat dieses Jahr unfassbar intensiv bewegt, aber auch vorangebracht – auf vielen Ebenen. Und ja, ich könnte jetzt mehrer Seiten schreiben und würde mich defintiv in all den (schönen) Details des Erlebten verlieren, aber ich gebe Euch lieber eine verdichtete Zusammanfassung darüber, was im Januar 2023 bereits passiert ist und was noch auf meinem Zettel steht:
1. PREMIERE
Die Serie, in welcher ich seit 2021 eine Hauptrolle spielen darf, feiert ihre nächste Veröffentlichung: Ab Freitag, den 13.01.2023 findet die Veröffentlichung der 3. Staffel von „WIR“ statt. Ab 10:00 Uhr sind ALLE neuen 12 Folgen in der ZDF-Mediathek zu sehen.
–> Die lineare Ausstrahlung findet am 16.01.2023 ab 21:45 Uhr im regulären Programm von ZDFneo statt – auch hier könnt ihr alle Folgen hintereinander anschauen und mehr oder weniger „Teltower Nächte“ erleben.
Das Projekt liegt mir sehr am Herzen und ich bin stolz und glücklich, mit welchen Menschen ich dort zusammenarbeiten darf (2023 findet auch der Dreh der 4. Staffel statt). Vor allem mit meiner Schauspielpartnerin Le-Than Ho, die in der Serie meine Film-Ehefrau „Linh“ verkörpert, war es eine erfüllende und großartige Erfahrung. Gemeinsam haben wir voller Hingabe die Geschichte und das Leben von „Linh und Maik“, ihrer Familie und ihren Freund:innen verteidigt, durchlebt & lebendig werden lassen – aus einer zutiefst menschlichen Perspektive. Ein großer Dank an dieser Stelle an das Produktionsteam von Studiozentral, Network Movie und die Redaktion vom ZDF/ZDFneo – ihr habt uns Euer ganzes Vertrauen geschenkt. Ich danke auch unserem ganzen Ensemble – Ihr habt zu jeder Zeit unsere beiden Figuren hochleben lassen und die Zeit am Set mit zu einer unvergesslichen werden lassen. Danke an die Regisseur:innen Pia Hellenthal, Duc Ngo Ngoc & Athanasios Karanikolas und die Kamerafrauen und -Männer Meret Madörin, Janis Mazuch sowie Alexander Gheorghiu. Dank an unsere Head-Autor:innen Gesa Scheibner & Sandra Stöckmann, sowie Julia Penner, Sabina Gröner, Thuy Trang Nguyen und allen anderen für ihre Flexibilität, Genauigkeit und das Erfinden, dieser berührenden Geschichte. Nicht zuletzt danke an das gesamte Postproduktions-Team und unsere großartigen Gewerke – ohne Euch geht nix. Den kompletten Crew-Cast + Ensemble findet ihr hier.
2. PRIME-TIME
Kurz darauf folgt direkt die nächste große Premiere: Der Saarbrücker Tatort „Die Kälte der Erde“ wird am 29.01.2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt.
Unter der Regie von Kerstin Polte, mit der ich bereits in der 1. Staffel von WIR zusammenarbeiten durfte, ist rund um das Kommissar:innen-Team von Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und den Episodenhauptnebenrollen Alina (Bineta Hansen) & Bastian Barthel (Lorris Andre Blazejewski) ein wahrer „Industrie-Western“ entstanden, der filmisch aufwendig und anspruchsvoll von Kamerafrau Christiane Buchmann eingefangen wurde.
Im Voraus der TV-Ausstrahlung, findet am 25.01.2023 ein Kino-Preview im Theater am Ring in Saarlouis statt, sowie eine Ausspielung während des prestigeträchtigen Saarbrücker Max-Ophüls-Festivals am 27.01.2023 im Hauptkino der Festlichkeit. Danke an den Saarländischen Rundfunk, Produzent Jan Kruse und alle Beteiligten vor und hinter der Kamera. Crew und Ensemble findet ihr hier.
Kleiner Teaser:
„Samstag. Spieltag. Ein Saar-Pfalz-Fußball-Derby hält sämtliche Einsatzkräfte in Saarbrücken in Atem, inklusive der Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare Leo Hölzer, Adam Schürk, Esther Baumann und Pia Heinrich. Denn nach dem Spiel wird aus der Notaufnahme ein Todesfall gemeldet. Andreas Schneider brach mit Schädelfrakturen und einer Stichwunde in der Notaufnahme zusammen und konnte nicht mehr gerettet werden.
Schnell stellt sich heraus, dass er die „Dritte Halbzeit“ bei einem Ackermatch verbracht hat. Aber ob er dort auch die tödlichen Verletzungen erlitten hat, bleibt vorerst unklar. Denn so sehr die Hooligangruppen verfeindet sind, genauso sehr sind sie sich einig, dass der größte und gemeinsame Feind die Polizei ist. Daher konfrontieren sie das Saarbrücker Team mit Schweigen und klären ihre Kämpfe unter sich. Auch Adam Schürk verschweigt gewisse Wahrheiten. Als er jedoch bei sich zu Hause überfallen wird, weil jemand auf der Suche nach den Millionen aus dem Bankraub seines Vaters ist, muss er Leo Hölzer einweihen.“
Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung sechs Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar. (Quelle: ARD)
3. „BIS NEULICH!“
Am 7.1.2023 fand am GRIPS-Theater nach 37-jähriger Theatergeschichte und neun Jahren Bühnenspiel als Ensemblemitglied meinerseits, der Abschied von Wolfgang Kolneders „Linie 1“ Original-Inszenierung in Bearbeitung von Petra Zieser (11.11.2021) statt (1986-2023). Schicksalhaft fuhr „der legendäre Zug“, dem Gründungsjahr des Theaters gleichend, nach der 1969 igsten Vorstellung in seinen „Endbahnhof“ am Hansaplatz.
Das weltbekannte Theaterstück von Volker Ludwig, sowie die nicht minder bekannte Musik Birger Heymanns und der Band „No Ticket“, sowie gefühlt unzählige Mim:innen; Künstler:innen und Theatermacher:innen, haben die Geschichte „vom Mädchen aus der Provinz, die in der großen Stadt ihr Liebe sucht und das Leben findet“ mit Leidenschaft, einem linken Theater angemessener Ehrerbietung und vor allem mit Lebens- und Spielfreude, bis hierher getragen UND lebendig bleiben lassen.
In all diesen Jahren, die von großen gesellschaftlichen Umbrüchen gezeichnet waren, wie zum Beispiel die Wiedervereinigung und der Fall der Berliner Mauer, ist die „Linie“ ein fester Bestandteil im Berliner Tourismusprogramm, aber auch – und vor allem – ein Herzstück der Berliner Identität geworden. Generationen an Schulklassen, Schüler:innen und Erwachsenen jeder Nation und Herkunft, sind mit dieser Inszenierung aufgewachsen und haben dazu beigetragen, dass das Stück, samt Theater, eine Kulturinstitution werden konnte und bis heute blieb.
Wie sagt man da auf die richtige Art und Weise lebewohl? – Mit einer letzten furiosen und alles gebenden Vorstellung vor einem berauschten Publikum. Voller Emotionen, Lachen, Weinen, Kämpfen, Leiden und dem unmittelbaren Gefühl, einen Teil Theatergeschichte zu schreiben. Eine große Ehre!
Und es gibt einen Menschen, der wirklich ALLE Vorstellungen am Hansaplatz gespielt hat- ein großartiger Küstler, Theaterlehrer, leidenschaftlicher Streiter für die gerechte Sache und tief mit den Wurzeln des Stückes verbundener Schauspieler: Dietrich „Lemmi“ Lehmann.
„Lemmi, ich ziehe meine Hut vor Dir und verneige mich vor deinem Werk! Es war mir die größte Freude und Ehre neben und mit dir auf der Bühne zu stehen und von Dir zu lernen! Ich danke dem GRIPS-Theater, Volker Ludwig, Stefan Fischer-Fels, sowie Philipp Harpain für all die Jahre unvergesslicher Erfahrung und dem einzigartigen Ensemble von Theatermacher:innen von Herzen für diese Lebenszeit“
ODE AN DIE ZUNFT
Eine Hommage an das „Linie 1“-Ensemble vom 07.01.2023 im GRIPS-Theater.
In Liebe. Für immer.
Mit: Laura Leyh, Ester Daniel, Ariane Fischer-Schubert, Lisa Klabunde, Katja Hiller, Julia Blankenburg, Nina Reithmeier, Thilo Brandt, Thomas Keller, Florens Schmidt, Dietrich Lehmann, Clemens, Sarah-Jane Münich, Sedija Husak, Máni Thomasson, Christian Giese, Volker Ludwig, Johannes Heinrichs, Marius Lamprecht, Axel Kottman, Micha Brandt, Tony Nissl, Matthias Witting, Jörg, Jens Mondalski, Joe Maubach.
Danke an all diejenigen, mit denen ich auf dieser Bühne spielen durfte!
NEUINSZENIERUNG
Doch jedem Ende, liegt auch ein Anfang inne – so probt das jetzige Ensemble des GRIPS-Theaters an einer Neuinszenierung des berühmten Stückes, welche am 30.03.2023 wiederum auf der großen Bühne am Hansaplatz seine Premiere feiern wird. Eine neue Generation, aktuelle Diskurse beachtend, neues Probieren, Spielfeuer und vor allem eins ganz sicher: Großes Theater.
Ich wünsche dem neuen Team nur das Beste und viel Freude mit diesem einzigartigen Theaterstoff.
Am Ende heißt es immer: „Bis neulich!“
Mit Herz und Seele des Künstlers
Lorris-Andre Blazejewski